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Trends am Arbeitsplatz in aller Welt

Sep. 3, 2019

Die New York Times hat einmal geschrieben, dass die Arbeitsplätze der vergangenen Jahrzehnte darauf ausgelegt waren, das letzte Quäntchen Produktivität aus den Arbeitnehmern herauszuquetschen, und die Entwicklung des Arbeitsplatzes seither ist eine Reaktion auf diese Mentalität gewesen. Es geht nicht um die Anzahl der Schreibtische pro Quadratmeter. Es geht darum, den Arbeitsplatz an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen, anstatt sie in einen Raum zu zwängen, der sie ihrer Kreativität, ihres Enthusiasmus und ihres Engagements beraubt und damit die Bemühungen um mehr Produktivität zunichte macht.

Die Debatte über die Zukunft des Arbeitsplatzes kann den finanziellen Erfolg vorantreiben und die Mitarbeiter zu mehr Engagement und Unternehmergeist ermutigen. Studien zeigen, dass Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz als ansprechend empfinden und das Gefühl haben, dass ihr Unternehmen ihnen vertraut, bessere Ergebnisse erzielen. Dazu gehört auch, ihnen einen Arbeitsplatz zu bieten, der sie bei der Erledigung ihrer Aufgaben unterstützt, anstatt sie zu behindern.

Der Einzug digitaler Technologien und die damit einhergehende Umgestaltung der Unternehmen war der Katalysator für eine Revolution am Arbeitsplatz. Dieser Wendepunkt wurde jedoch weltweit unterschiedlich empfunden. Umfragen unter Arbeitnehmern haben ergeben, dass sich 15 % als Teil einer digitalen Organisation betrachten, aber dieser Anteil variiert stark, von einem Höchstwert von 28 % in Indien bis zu nur 2 % in Japan und Mexiko.

Digitale Transformation

Es gibt auch Unterschiede in der Art und Weise, wie die verschiedenen Regionen die Möglichkeiten der digitalen Transformation nutzen. In Asien, Afrika und dem Nahen Osten wird Technologie eingesetzt, um die Effizienz der Verwaltung zu verbessern. In Europa, Nordamerika und Lateinamerika hingegen liegt der Schwerpunkt auf der Analytik. Diese Aufteilung überträgt sich weitgehend auch auf das Personalwesen, wobei Europa und Nordamerika die Fähigkeit der Technologie zur Verbesserung von Lernen und Entwicklung nutzen, während in Asien, Afrika und dem Nahen Osten sowie in Lateinamerika das Leistungsmanagement das Hauptthema ist.

Weltweite Erhebungen zeigen, dass etwa ein Drittel aller Büros immer noch Großraumbüros sind. Diese Konzepte bieten zwar Vorteile in Form von Zusammenarbeit, Platzersparnis und dem Aufbrechen von Silos innerhalb eines Unternehmens, aber sie bringen auch Herausforderungen in Form von Ablenkungen mit sich. Bei Umfragen unter Arbeitnehmern in aller Welt über die schlimmsten Ablenkungen an ihrem Arbeitsplatz liegt der Lärm eindeutig an der Spitze: durch Gespräche, Kommunikation, soziale Kontakte usw. Ein weiteres Problem in einer Open-Space-Umgebung ist die Gesundheit und das Wohlbefinden, ein Aspekt, der den zunehmend besser informierten Arbeitnehmern bewusst ist und von den Arbeitgebern gefordert wird.

Auch die Technik kann helfen, diese Probleme zu lösen. Heutzutage gibt es Systeme, die es dem Einzelnen ermöglichen, die Temperatur und Beleuchtung seines Arbeitsplatzes über eine mobile App einzustellen. In Büros, in denen Hot-Desking praktiziert wird, kann die App auch genutzt werden, um einen Schreibtisch zu reservieren, der von den lauteren Teilen des Büros entfernt ist, oder um abgelegene Arbeitsbereiche für diejenigen zu reservieren, die sich konzentrieren müssen. Diese Art von Systemen hat sich in Europa durchgesetzt, und die Hersteller dieser Technologien versuchen nun, ihre Präsenz auch auf andere Regionen auszudehnen.

Home Office oder Co-Working?

Wenn man die Arbeitnehmer nach ihren Wünschen für die Zukunft des Arbeitsplatzes fragt, sprechen sie sich eindeutig für die Arbeit von zu Hause aus, und eine große Mehrheit der Befragten hält die Arbeit von zu Hause aus für die produktivste Option. Dank der Verbreitung von Technologien, die die Zusammenarbeit und das Arbeiten aus der Ferne ermöglichen, ist dies für viele Arbeitgeber zu einer realisierbaren Option geworden. Nach der Arbeit von zu Hause aus würden die Arbeitnehmer flexible Arbeitszeiten schätzen. Diese sind jedoch äußerst selten und erreichen in Kanada mit 16 % den höchsten Wert, während nur 6 % der Arbeitgeber in China und Japan und nur 9 % weltweit solche Regelungen anbieten.

Co-Working ist ein weiterer Trend, der weltweit an Fahrt gewinnt. Eine Studie von PwC hat ergeben, dass die Flexibilität der Räumlichkeiten für Büro- und Immobilienunternehmen immer wichtiger wird. Das Webportal Statista berichtet, dass die Zahl der Co-Working-Einrichtungen weltweit von nur 3 im Jahr 2005 auf 18.900 im letzten Jahr gestiegen sein dürfte.

Diese Trends sind ein wichtiger Indikator für Arbeitgeber. Auf dem heutigen wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt, auf dem die besten Talente Ansprüche stellen können, ist es notwendig, dass Immobilienfirmen und Unternehmen gleichermaßen die neuesten Technologien überwachen und implementieren, die nicht nur ihre Arbeitnehmer glücklicher und gesünder machen, sondern auch ihr Geschäftsergebnis verbessern.

Aneta Klímová
Aneta Klímová
anet@spaceti.com